Die Renovierung einer Berliner Gründerzeitwohnung zeichnet sich durch kleine, behutsame Eingriffe aus, die den besonderen Altbaucharakter nicht zerstören und verdeckte Qualitäten wieder hervorholen.
In drei Zimmern wurde der vorhandene, aber durch mehrere Farbschichten satt überdeckte Stuck vorsichtig per Hand freigelegt. In einem Zimmer kamen so sogar Teile der ursprünglichen figurativen Deckenbemalung zu Tage. Die Decken wurden im Anschluss nicht neu gestrichen, so dass die Räume durch die lebendige Struktur der charaktervollen Decken geprägt werden. Die Wände wurden mit einem einfachen Kalkzementputz neu verputzt, der eine leicht unregelmäßige Struktur erzeugt und somit angenehm weit entfernt von einer zu gleichmäßigen, perfekten Oberfläche ist. Das alte Eichenparkett und die Holzdielen wurden abgeschliffen und mit einem Öl-/Wachsgemisch neu behandelt.
In den Räumen ohne alten Stuck an der Decke, wie zum Beispiel in den Bädern und dem Schlafzimmer, sorgen gemusterte Zementfliesen für eine besondere Atmosphäre. Ansonsten sind die Räume pur und detaillos gehalten: statt einer Sockelleiste gibt es einen kaum auffallenden Spezialanstrich und bis zur Drückerrosette bündige Türen lassen den reinen Raum wirken.
Im hinteren Teil der Wohnung wird der Übergang zwischen den reichlich dekorierten ursprünglichen Altbaumotiven und dem puristischen, modernen Ansatz von einer marokkanischen Tür markiert. Dieses von den Bauherren – ein internationales Künstlerpaar – eingebrachte fast surreale Element integriert Aspekte Ihrer Persönlichkeiten in die Wohnung. Im Zusammenspiel zwischen tradierten und modernen Stilmitteln, kombiniert mit prägnanten Bauherrenwünschen entsteht eine einzigartige Wohnatmosphäre, die voll auf die Bauherren abgestimmt ist.
Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit schneideroelsen.
Nominee German Design Award 2018
label best architects 17
3. Preis Second Baku International Architecture Award
Finalist Next Landmark International Architecture Contest