Turm der Erinnerung

Außenperspektive
In einer mitteleuropäischen Stadt wie Berlin ist der designierte Ort für die Erinnerung an die Toten meist unter Bäumen und hinter hohen Mauern versteckt und verlangt eine gehörige Fläche in der dicht bebauten Stadtstruktur. Kann in diesem Kontext nicht effizienter mit der Resource Fläche umgegangen werden? Wie kann die Erinnerung an die Toten einen bewussteren Platz im kollektiven städtischen Bewusstsein finden?

Der vorgeschlagenen Entwurf ist ein Turm der Erinnerung an prominenter Stelle im Herzen der Stadt Berlin. Er ist ein sichtbarer Ausdruck der Gedenken an die Toten. Sein monolithischer Charakter ist kraftvoll und schlicht und schafft so jenseits von Religionsriten einen Ort der Ruhe. Einen Ort für das Abschiednehmen und das Gedenken an die Verstorbenen.

Der Turm steht zentral in der Stadt am Kopf einer kleinen Halbinsel, die neben der Spree von zwei Schifffahrtskanälen gebildet wird. An zwei Seiten werden die Uferkanten unmittelbar aufgenommen. Die dritte Seite verbindet die beiden anderen zu einem dreieckigen Grundriss.  Die 28 Stockwerke erreichen eine Höhe von ca. 100m.  Der Turm bildet so den städtebaulichen Abschluss der erwähnten Halbinsel und gliedert sich ein in eine Reihe von Hochbauten entlang der Spree.

Das Erdgeschoss ist sowohl von der Landseite, als auch von der Wasserseite her zugänglich und dient als Empfang und großzügiger Versammlungsplatz.
Im ersten Obergeschoss befindet sich die Aussegnungshalle in der das Spiel des Lichtes für einen sakralen Charakter sorgt. In Aufbahrungszellen können die näheren Angehörigen ungestört Abschied nehmen.
Über der Aussegnungshalle werden in 25 Stockwerken Urnen mit der Asche der Verstorbenen aufbewahrt. Durch einen Wandelgang gelangt man in ruhige Kammern, die um ein innen liegendes Atrium angeordnet sind. Sowohl in den Kammern, als auch in den Öffnungen der Fassade kann ein Licht in Form von Kerzen oder einer Öllampe entzündet werden. Die Lichtzeichen im Fenster zeugen auch von der Ferne von der Erinnerung an die Toten.

 

Tower Of Remembrance from Marc Drewes on Vimeo.