Für ein Kunstfestival in Vyksa, Russland wurde mit einem internationalen Wettbewerb ein Entwurf für ein Pavillon für Workshops und Ausstellungen gesucht. Unser Vorschlag ist ein abgerundeter, holzverkleideter Körper auf Stelzen. Die besondere Form nimmt keinerlei Raumkanten einer Umgebung auf, und erfüllt so die Forderung, den Pavillon überall hinstellen zu können – z. Bsp. im Wald auf eine Lichtung oder auch im städtischen Raum.
Der Pavillon besteht aus zwei Teilen, einer Ausstellungsebene um ca. 2m von der Umgebung erhoben und einer Ebene für Workshops, Vorträge, etc. darunter. In dem geschützten aber leicht zugänglichen unteren Teil geht der direkte Bezug zur Umgebung durch rundum offenen Seiten nie verloren. Die spiegelnde Oberflächen der verchromten Stützen und der gewölbten Deckenuntersicht verstärken diesen Effekt. Die Wölbung der Decke markiert gleichzeitig die Position der Wendeltreppe und sorgt für einen besonderen Übergang: man muss sich etwas bücken, um nach oben zu gelangen. Ähnlich dem bewusst niedrigem Zugang zu einem japanischen Teehaus, wird man so in einem ersten Schritt sanft aus der gewohnten Umgebung geführt.
Als Gegenpart zu unten, ist der obere Teil seitlich rundum geschlossen, aber nach oben hin komplett offen. So entfernt man sich weiter von der Umgebung und im übertragenden Sinn von seinem Alltag. Die Konzentration liegt ganz auf der ausgestellten Kunst. Diese befindet sich, gut geschützt, in einer Art Setzkasten, der gleichzeitig die Konstruktion der gewölbten Außenwände darstellt.
Die Kammern des Setzkastens sind wie der Fußboden rund herum aus Holz. Die Rückseite bildet die Außenverkleidung. Die Beschränkung auf ein Material erhöht die Konzentration auf die ausgestellte Kunst.
Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Jeong-Hoon Kim und hat es in die ‘shortlist’ der besten Arbeiten geschafft.