Durch einen Neubau sollen zwei benachbarte Schulen nach Ihrer Zusammenlegung zusammen wachsen.
Beide bestehende Gebäudekomplexe liegen ca. 80m weit auseinander und sind exemplarische Beispiele Ihrer Zeit mit einer jeweils eigenen stringenten Formensprache. Zwischen der ehemaligen Oberstadtschule aus den 1960er Jahren und der ehemaligen Realschule aus den 1970er Jahren liegt zudem ein deutlich spürbarer Höhenunterschied von ca. 5m. Der höher gelegene Teil wird zukünftig die Klassen 1-4 der neuen Gemeinschaftsschule beherbergen und der untere Teil die Klassen 7-10.
Die Klassen 5-6 sollen zusammen mit der Verwaltung für die gesamte Schule und einem Multifunktionsraum in den geplanten Neubau von 680 m² Hauptnutzfläche einziehen.
Mit einem relativ kleinem Gebäude mit knapp 700 m² HNF kann man die beiden eigenständigen bestehenden Gebäudekomplexe nicht baulich zusammenwachsen lassen. Der Begriff „Spange“ aus dem Wettbewerbstitel ist aus architektonischer Perspektive eine Illusion. Inhaltlich bleibt dagegen der Wille nach verbindenden Elementen der beiden Teile absolut berechtigt.
Wir schlagen für den Neubau einen möglichst kompakten Baukörper vor, den wir entsprechend der Verortung der Jahrgangsstufen als einen Trittstein zwischen den beiden bestehenden Schulen verstehen. Ein dreigeschossiger Baukörper, der durch den Höhenversprung von einer Seite aus zweigeschossig wahrgenommen wird, schliesst den bestehenden Schulhof der ehemaligen Realschule. So entsteht städtebaulich eine eindeutige Situation, die im sich gegenseitig stärkendem Kontrast zu den offenen, zur Natur hin ausgerichteten Flächen des Schulhofes und des Sportplatzes steht. Der geringe Fußabdruck am Rande des Planungsgebiets geht sparsam mit der Resource Fläche um und zerstört somit weder bestehende Infrastruktur (Sportplatz) noch muss ein Teil der attraktiven Waldfläche geopfert werden. Gleichzeitig steht ein Großteil der Planungsfläche für zukünftige Entwicklungen weiterhin zur Verfügung.
Verbindendes Element zwischen den beiden bestehenden Schulen werden die umliegenden Freiflächen, die mit geringem finanziellen Aufwand deutlich aufgewertet werden können. Eine einfache, aber effektive Maßnahme ist es, die Umzäunung des Sportplatzes zu entfernen. Diese ist im momentanen Zustand ein großes trennendes Element. Der bestehende Treppenaufgang wird im Bereich des Neubaus leicht modifiziert und für die Barrierefreiheit mit einer Rampe und einem Plattformlift ergänzt.
Das kompakte Volumen mit einem günstigen A/V-Verhältnis ist die Basis für eine energieeffiziente Bauweise und sorgt für kurze Wege innerhalb des Gebäudes. Aufgrund der Hanglage hat das Gebäude zwei Eingangsebenen. Die unterste Ebene liegt auf Schulhofniveau und beherbergt den Multifunktionsraum, der zusammengeschaltet mit dem Foyer auch als Pausenraum dienen kann. Die zweite Eingangsebene gehört der Verwaltung und dem Lehrerzimmer, während die Klassen- und Gruppenräume im obersten Geschoss liegen. Durch den ohnehin notwendigen zweiten Fluchtweg erhält auch dieses Geschoss einen direkten Zugang nach draußen.
Team:
Marc Benjamin Drewes, Eva De Bruyn